ÜBER UNS 





Das Institut für Falsifikate (IFF)  ist ein künstlerisches Kollektiv mit ständig wechselnden Mitgliedern, das Thari Jungen im Jahr 2015 im Rahmen ihrer Dissertation innerhalb des künstlerisch-wissenschaftlich forschenden Graduiertenkollegs »Performing Citizenship«[1] gegründet hat. 

Der Fokus der künstlerischen Forschungen des IFF liegt nicht auf den spektakulären Fälschungsfällen – im Gegenteil: Im Mittelpunkt der Analyse stehen Alltagspraktiken, die für die kulturelle Praxis von Bürger*innenschaft konstituierend erscheinen. Die Intention des IFF ist es, Fakes herzustellen, die aktuelle Debatten aufgreifen und Wahrnehmungsroutinen hinterfragen, das eigene Verstrickt-Sein reflektieren und diskursive Narrative durch die Befragung des Status der Objekte anzweifeln. Dahinter steht eine in den Künsten verbreitete Strategie, durch das »Ereignis der Ent-täuschung« einenReflexionsprozess über Praktiken, Objekte oder auch institutionalisiertes Wissen anzustoßen.

Die künstlerische Forschung des IFF beschäftigt sich mit einer Fälschungspraxis, die nicht erst mit fortschreitender Digitalisierung alltäglich geworden ist: Das IFF untersucht Fälschungen und Fakes, die von Bürger*innen hergestellt werden, um in die Politiken der Gesellschaft einzugreifen.

Bürger*innenschaft wird demnach nicht als ein Mitgliedschaftsstatus, sondern als eine Form der Teilhabe vestanden. Das bedeutet, dass Bürger*innenschaft in verschiedenen Praktiken und Diskursen permanent verhandelt wird und so auch Akte hervorgebracht werden, die die Protokolle der Bürger*innenschaft nachhaltig verändern. Engin Isin [2] bezeichnet solche Akte als »Acts of Citizenship«, die auch durch ein so-tun-als-ob, ein »Fake it, until you make it« verhandelt werden, wenn Bürger*innen so über Rechte verfügen, als ob sie diese bereits hätten. Das Wirkungsvermögen dieser Praktiken, zeigt Isin etwa am Beispiel von Rosa Parks widerständigem Sitzen-bleiben, das schließlich auch den Montgomery-Bus-Boykott einleitete.



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[1] Das künstlerisch-wissenschaftliche Graduiertenkolleg “Performing Citizenship: Neue Artikulationen urbaner Bürgerschaft in der Metropole des 21. Jahrhunderts”, wird von einer Kooperation zwischen der HafenCity Universität (HCU)/Bereich Kultur der Metropole, der Hochschule für Angewandte Wissenschaft (HAW)/Department Design und zwei forschungsorientierten außeruniversitären kulturellen Institutionen, dem Forschungstheater/FUNDUS THEATER und K3 – Zentrum für Choreographie | Tanzplan Hamburg.www.performingcitizenship.org getragen. 

[2] Isin, Engin. F. (2009): Citizenship in flux: The figure of the activist citizen. In: Subjectivity, No. 29, S. 367–388.













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